Gewaltschutzkonzept für den frühkindlichen Bereich
Unsere Kitas und unsere Frühförderung sollen Orte sein, an denen sich Kinder mit ihren Familien sicher, wertgeschätzt und geborgen fühlen können. Jedes Kind hat das Recht auf einen gewaltfreien Umgang, eine Förderung seiner individuellen Fähigkeiten und die Entfaltung seiner Persönlichkeit. Für uns steht das Wohl des Kindes im Mittelpunkt. Dazu bedarf es eines Klimas des gegenseitigen Vertrauens und der Offenheit.
Wir wissen, dass „Kinder mit Behinderungen… in unterschiedlichen Umgebungen wie in Schulen, im heimischen Umfeld oder in Einrichtungen Opfer von Gewalt werden (können). Im Vergleich zu Erwachsenen sind alle Kinder aufgrund ihres Entwicklungsstands, ihrer beschränkten Rechtsfähigkeit und ihrer Abhängigkeit von den Eltern oder anderen Aufsichtspersonen verletzlich. Diese Situation verschärft sich, wenn das Kind eine Behinderung hat. Kinder mit Behinderungen sind mehr Gewalt sowie behindertenspezifischen Formen der Gewalt ausgesetzt, die sich von der Gewalt unterscheiden, die nichtbehinderte Kinder erleben.“ (Quelle: European Union Agency for Fundamental Rights, 2015)
Die Prävention von Vernachlässigung und Misshandlung bei Säuglingen und Kindern hat bei der Lebenshilfe Düsseldorf einen sehr hohen Stellenwert. Die zentrale Aufgabe dabei ist sowohl das Erkennen von familiären Belastungen und Risiken für das Kindeswohl als auch die frühzeitige Unterstützung der Eltern. Bei einer drohenden oder bestehenden Kindeswohlgefährdung gemäß § 8a SGB VIII Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung werden in enger Kooperation mit dem Gesundheitswesen und dem Jugendamt entsprechende Maßnahmen eingeleitet.
Zwei erfahrene Fachkräfte für den Kinderschutz stehen der Frühförderung und allen Kindertagesstätten der Lebenshilfe Düsseldorf beratend zur Seite.
Uns ist bewusst, dass da, wo Menschen einander begegnen und zusammenkommen, also auch in unseren Einrichtungen, Fehler, Grenzüberschreitungen und Verletzungen passieren können. Diese dürfen, wenn sie geschehen, nicht verschwiegen werden.
Aus diesem Grund wurde bereits seit 2021 ein Gewaltschutzkonzept für den frühkindlichen Bereich entwickelt. Es beinhaltet den Schutz vor allen Formen der Gewalt wie beispielsweise die Androhung oder Umsetzung von physischer, psychischer, sexueller oder struktureller Gewalt, Vernachlässigung sowie Übergriffe sonstiger Art u.v.m.
Die unterschiedlichen Bausteine der Analyse, Prävention und Intervention ergeben unser Gewaltschutzkonzept, das in einem intensiven Prozess mit allen Mitarbeiter:innen und Leitungskräften in der jeweiligen Einrichtung erarbeitet wurde.
Diese Bausteine sind:
- Stärkung von Fachwissen und Entwicklung einer gemeinsamen Haltung der Mitarbeiter:innen
- Risikoanalyse
- Leitbild der Lebenshilfe Düsseldorf
- Verhaltenskodex, der von allen Mitarbeiter:innen unterschrieben wird
- Leitfaden zur Personalgewinnung und -einarbeitung
- Partizipation und gemeinsam festgelegte Hausregeln (z.B. ein Kinderparlament)
- Sexuelle Bildung
- Beschwerde- und Anregungsmanagement
- Festgelegter Verfahrensablauf bei Machtmissbrauch
Unser Gewaltschutzkonzept für den frühkindlichen Bereich wird mit Leben gefüllt, immer wieder überprüft und überarbeitet.
Ihre Ansprechpartnerinnen und insoweit erfahrene Fachkräfte Kinderschutz:
Nicole Pickard
Tel. 0211-75 78 80
Dorothée Niekamp
Tel. 0211-75 66 19 90
Weitere Informationen und gesetzliche Grundlagen
Titelbild: lina-trochez, unsplash.com